Wachsende Gefahr durch Afrikanische Schweinepest?

Wachsende Gefahr durch Afrikanische Schweinepest?

Seit 2014 treten im Baltikum wie auch in Weißrussland immer wieder Fälle von Afrikanischer Schweinepest auf. Bis in die jüngere Vergangenheit hatten Politik, Behörden und Verbände in dieser Hinsicht keine konkreten Maßnahmen unternommen. Der wichtigste Grund hierfür ist, dass sich das Virus unter Wildschweinen, anders als bei der Schweinepest, nicht durch Tröpfcheninfektion, sondern durch unmittelbaren Kontakt sowie durch Zeckenstiche übertragen. Im Juni 2017 traten dann allerdings erste Einzelfälle in Tschechien und damit im unmittelbar benachbarten Ausland auf. Diese Entwicklung führte zu einer stärkeren Beschäftigung mit dieser Problematik.

Eine Ausbreitung der Schweinepest verhindern

Hierbei spielen auch andere Übertragungswege eine Rolle. Da das Virus für den Menschen keine gesundheitliche Gefahr darstellt, kann es unbemerkt aus Osteuropa eingeschleppt werden. Da auch Hausschweine betroffen sind, könnte eine Ausbreitung in Deutschland schwere wirtschaftliche Schäden zur Folge haben. Vor allem der Export außerhalb der EU käme dann zum Zwecke der Eindämmung der Krankheit vollständig zum Erliegen. Der Verlust durch Keulen und das Wegbrechen der ostasiatischen Märkte könnte Einbußen in Höhe von zwei bis drei Milliarden Euro zur Folge haben. Hiervon wären nicht zuletzt weite Teile der Landwirtschaft in Niedersachsen betroffen. Entsprechend wurden auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft die Kontrollen und Hygienemaßnahmen verstärkt sowie erste Notfallübungendurchgeführt.

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 Keine Schonzeit für Wildschweine?

Außerdem wird vielerorts die Aufhebung der Schonzeit für Wildschweine diskutiert und wurde für den Stadtstaat Hamburg sogar bereits beschlossen. Tierschützer warnen dagegen vor einer übereilten Beseitigung der Bestände da die Ausbreitungsgeschwindigkeit im natürlichen Raum nur etwa 20 Kilometer pro Jahr betrage. Entsprechend werden in diesem Zusammenhang weiterhin unterschiedliche Maßnahmen diskutiert und geprüft, um eine vernünftige Abwägung zwischen wirtschaftlichen Belangen und dem notwendigen Schutz der Natur vorzunehmen. Dieses Spannungsfeld spielt nicht nur im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest eine Rolle, sondern auch beim Umgang mit der Rückkehr des Wolfs nach Deutschland und vielen anderen Fragen rund um das Thema Jagd. Entsprechend sind auch im Rahmen der Ausbildung von Jägern kontinuierlich Anpassungen an die Erfordernisse der Gegenwart notwendig. Sollten Sie Interesse daran haben, einen Jagdschein zu machen, finden Sie hier weitere Informationen zu unseren Kursen.

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