Stereotyp Jäger – Jäger werden

Man muss Tiere schon sehr hassen, wenn Menschen zu Jäger werden, wenn man zum Spaß in den Wald geht, um sie zu töten. So lautet nur eines der vielen Vorurteile, denen Jägerinnen und Jäger im Alltag immer wieder begegnen. Jägerinnen? Ja, richtig: gut zehn Prozent der in Deutschland aktiven Jäger sind heutzutage Frauen. Und die Kurve zeigt für die Zukunft weiter nach oben, weil derzeit regelmäßig etwa ein Viertel der Absolventen zur Jagdprüfung weiblich sind. Stereotyp Jäger – Jäger werden, Jagen gehen!

Macht es Jägern wirklich Spaß, Tiere zu töten?

Doch kommen wir zur eingangs erwähnten Behauptung zurück. Macht es Jägern wirklich Spaß, Tiere zu töten? Den Reiz und die Spannung, die sich beim jagen einstellen, wegdiskutieren zu wollen, wäre sicherlich unredlich. Doch es geht bei der Jagd um alles andere als einen Blutrausch. Wem es um das reine Töten von Tieren geht, der findet hierzu in einem der vielen Schlachthöfe in Deutschland wesentlich schneller und deutlich einfacher und öfter die Gelegenheit. Der Tod eines Tieres im Rahmen der Jagd stellt dagegen nur ein winziger Bruchteil der Zeit, welche ein Jäger mit der Pflege des Wildes wie auch des ihm anvertrauten Waldes verbringt.

Denn auch wenn viele Tierschützer dies nicht wahrhaben sind es gerade Menschen die einen großen Hang zur Natur haben, die Jäger werden. Dies ist auf den zweiten Blick auch vollkommen offensichtlich. Denn niemand sitzt an lauen Sommer- oder auch kalten Herbstabenden stundenlang auf einem Hochsitz, wenn ihr oder ihm nicht an der Natur als solcher gelegen wäre. So etwas tut man nur, wenn man das Untergehen der Sonne hinter Baumwipfeln als ein einmalig schönes Naturschauspiel empfindet. Ohne ein solches Gefühl und das damit einhergehende Gespür für die Natur ringsum, fängt man mit dem Jagen in der Regel erst gar nicht an oder hört im Zweifel schnell wieder damit auf.

Jäger werden und der Umgang mit anderen Jägern

Hinzu kommt natürlich der Spaß am Umgang mit anderen Jägern. Denn bei kaum einem anderen Hobby trifft man auf ähnlich bunt zusammengesetzte Gemeinschaften. Den „typischen“ Jäger gibt es nämlich eigentlich gar nicht – zumindest was seine hauptberufliche Beschäftigung betrifft. Ob Lehrer, Landwirt, Hochschulprofessor oder Erzieherin: aktive Jäger gibt es in allen Branchen und Gehaltsklassen. Allen gemeinsam ist die Freude an der Natur -und die besondere Ehrfurcht vor ihr. Denn man entwickelt auf ganz natürliche Weise eine andere Beziehung zum Thema Fleisch, wenn man das, was auf dem Teller liegt, selber erlegt hat. Auch wenn Veganer dies vermutlich nicht wahrhaben wollen, ist der Verhältnis zum Fleisch gerade bei Jägern meist ein deutlich bewussteres als bei den meisten Hobby-Köchen. Insofern gibt es viele Aspekte, die das klassische Stereotyp vom schießwütigen Jäger nachhaltig widerlegen.

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